Mo., 08.10.2018

Nach der Enttäuschung vom letzten Wochenende hieß es für die Erste nun, beim Gastspiel in Gohlis etwas Wiedergutmachung zu betreiben. Auf dem wahrscheinlich besten Grün der Liga, nahmen sich die Spieler einiges vor und wollten das fehlen einiger Stammkräfte durch Einsatz und Kampfgeist wettmachen. Im gewohnten 4-3-3 kehrten mit Büttner und Freund wichtige Stützen zurück, somit war das zentrale Mittelfeld zumindest wieder zu zwei Drittel vollständig.

Der WSV begann das Spiel sehr druckvoll und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Mit einem kontrollierten und überlegten Spielaufbau über die IV, konnte man in den ersten Minuten den Ball gut zirkulieren lassen und das Tempo vorgeben. Über die Außen oder gut gespielte Pässe in die Tiefe, erspielte sich der WSV ein Chancenplus, doch Schüsse von Krause, Hiersemann, Hiller und Mayer verfehlten das Ziel oder wurden vom Gästetorwart entschärft.

Eine Standardsituation in der 24. Min brachte dann die verdiente Führung. Ein von Mayer getretener Eckball fand mit dem Kopf von J. Ladwig den perfekten Abnehmer.

Nach dem Tor drückte der WSV weiter, die Gastgeber der Spielgemeinschaft konnten sich nur mit hohen Bällen Freiraum verschaffen, doch wurden diese von der gut stehenden Abwehrkette immer wieder abgefangen. Einzig ein Freistoß aus gut 30 Metern, welcher auf der Latte aufsetzte, sorgte für Torgefahr.

Nach einem sehenswerten Pass von Büttner auf N. Krause, konnte dieser noch den herauseilenden Torwart umkurven und mit seinem dritten Saisontor die Führung für die Gäste ausbauen (35. Min).

Kurz vor dem Pausenpfiff und damit auch zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt, zeigte der WSV seinen besten Spielzug, welcher schlussendlich die wichtige 3:0-Führung brachte. Nach einer schnellen Seitenverlagerung auf links, schickte Hiersemann mit einem gut getimten Steilpass Mayer auf die Reise, welcher den Ball direkt in die Mitte zum freistehenden Büttner passte. Dieser ließ sich alleine vor dem Tor die Chance nicht entgehen und versenkte sicher.

Mit dieser beruhigenden Führung ging es dann in die Halbzeit. Die Spieler wollten Ihre teils sehr gute Leistung der ersten Hälfte belohnen und die drei Punkte mitnehmen. Defensiv wollte man weiter stabil stehen und nach vorne durch schnell vorgetragene Konter einige Nadelstiche setzen.

  

  

  

  

Dies klappte bis zur 58. Spielminute auch ganz gut. Ein schnell ausgeführter Freistoß überraschte dann aber die noch unsortierte Weistropper Hintermannschaft, aus dem Gewühl im 5er heraus konnte Beutner das 1:3 erzielen.

Nach diesem doch überraschenden Gegentor und zwei verletzungsbedingten Wechseln verlor der WSV teilweise den Spielfaden. Auf dem Platz herrschte Unordnung, Zweikämpfe wurden nicht mehr richtig angenommen, die Zuordnung zu den Gegenspielern fehlte, die letzten Pässe kamen nicht mehr an und jeder ging gefühlt nicht mehr den letzten Schritt.

So machte man die Gastgeber wieder selbst stark, welche merkten, dass hier noch lange nichts verloren war. Mit einem Doppelschlag von Wendland (73. Min) und Sander (74. Min) glich die Spielgemeinschaft dieses Spiel zum 3:3 aus.

Danach entwickelte sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die Gastgeber die gefälligeren Möglichkeiten hatten. Kuschminder im WSV-Kasten aber reagierte zweimal glänzend und sicherte das Unentschieden.

Kurz vor Spielende dann die Riesenmöglichkeit zum späten Siegtreffer für Weistropp, als der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte. Krause stellte sich der Verantwortung und dem Druck, doch wie schon in der letzten Woche gegen Merschwitz, sollte das Glück nicht auf Seiten der Grün-Schwarzen sein, Ahlrep konnte den Versuch entschärfen. So blieb es beim 3:3-Unentschieden. 

Coach Klemm äußerte sich nach dem Spiel wie folgt: "Schwer diese Enttäuschung heute in Worte zu fassen, v.a. weil wir wieder mit einem Elfmeter das Ergebnis hätten positiver gestalten können. Ich bin trotzdem Stolz, wie die Mannschaft vor dem Spiel und in der ersten Hälfte aufgetreten ist, daran müssen wir uns nächste Woche erinnern, wenn Nossen zum Pokalfight kommt. Daran können wir anknüpfen" 

Für die Weistropper sind das, auch wenn Gohlis/Kreinitz ebenfalls die Chance auf den Sieg hatte, zwei verlorene Punkte. Eine 3:0-Halbzeitführung muss einfach über die Zeit gebracht werden. Erschreckend, wie zwei Hälften sich abwechseln können. Stand man in der ersten Halbzeit noch als ein Team, eine Mannschaft auf dem Platz, in der jeder für jeden kämpft und gerade auf dem Platz jede Aktion positiv kommentiert wurde, war in der zweiten Hälfte genau das Gegenteil der Fall. Klar ist nach dem Verlauf der Saison das Selbstverständnis ein anderes, als wenn man weiter oben stehen würde. Klar kommen direkt Zweifel nach einem schnellen Gegentor in der zweiten Hälfte. Doch gerade in diesen Phasen eines Spiels muss die Mannschaft noch enger zusammenrücken und sich gegenseitig stützen. Negative Äußerungen, egal ob gegenüber dem Gegner, dem Schiri oder innerhalb der eigenen Reihen, sind da kontraproduktiv. Dies sollte jedem Spieler bewusst sein. Nur als ein Team, mit dem gleichen Ziel und dem selben Anspruch, den man ohne Zweifel haben darf, gewinnt man Spiele und kann gestärkt aus solchen Situationen hervorgehen.

Am nächsten Wochenende erwartet der WSV den SV Lok Nossen zur 1. Hauptrunde im Kreispokal. Das man mit klassenhöheren Gegnern mithalten und diese auch besiegen kann, haben die Männer in der Ausscheidungsrunde gegen Wacker Zehren bewiesen, als man mit einem souveränen 4:1-Heimsieg eine Runde weiter zog. Anstoß ist Samstag, den 13.10.2018 um 15:00 Uhr in Gauernitz.

Sport Frei! (PM)

Aufstellung:

Tor: Kuschminder

Abwehr: Pietzsch, Alschner, Hengst, Ladwig

Mittelfeld: Freund, Hiller, Büttner (61. Manitz)

Sturm: Krause, Hiersemann (78. Lentes), Mayer (61. Rentzsch)

 

 

   
Raumaustatter Kretschmar
   
   
   
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